Archiv für die Kategorie ‘Profis’

Marseille-BVB

Veröffentlicht: 1. Oktober 2011 von juetty in Profis
Schlagwörter:, , ,

Damit dieser Blog nicht noch irgendwann vor lauter Spielberichten platzt, haben wir den Bericht diesmal auf schwatzgelb.de ausgelagert. Klick


Werbung

Nachdem heute das Zittern in den Händen langsam nachgelassen hat und das Wochenende körperlich verdaut zu sein scheint, haue ich auch mal wieder in die Tasten. Eigentlich könnte ich einfach nur kurz mit diversen superlativen um mich schmeißen und feststellen, dass es das besteste, freudigste, alkoholreichste Wochenende seit langer, langer Zeit war, aber da die Leserschaft hier ja ohnehin schon vom gähnender Leere geplagt ist, mache ich es doch etwas ausführlicher:

Als am Freitag die lästigen Pflichten hinter einem gelassen werden konnten, wurden sogleich die freudigen Pflichten in Angriff genommen. Die geplante Meisterchoreo benötigte noch den Feinschliff und so wurde zunächst etwas gebastelt, ehe es zum ersten Höhepunkt des Wochenendes kommen sollte: Borussia Hearts Club Party im legendären Subrosa. Der Abend war von einem schwatzgelben organisiert und per gut laufender Mundpropagangda publik gemacht worden. So war der Laden ganz gut gefüllt, als es zunächst mit einer Lesung und anschließend mit den Jungs von SBK Basement los ging. Das war soweit ganz nett, aber Highlight des Abends war natürlich der folgende Auftritt von Klaus „Godfather“ Neuhaus! Neben seinen allseits beliebten Hits „Kagawa Shinji“, „Uli Hoeneß, hol dein Fernglas raus“ , „Konitschiwa“, der „Mannschaftsaufstellung“ usw. , war der Hit des Abend die vielfach geforderte Zugabe: „In der Wanne…“ (…schwimmt ne Kackawurst und keiner wills gewesen sein!) Insgesamt ein total schlechter, aber durchaus spaßiger Auftritt. Helge Schneider ließ grüßen. (Wer sich Auschnitte des Auftritts nochmal angucken möchte: Teil1 Teil2 – Leider fehlt aber „In der Wanne“ )

Danach machte sich ein kleiner Trupp auf zu einer sogenannten „Gründertour“ in Richtung Borsigplatz. Natürlich nicht ohne zahlreiche Stopps bei den dahergelaufenen Kneipen und dem ein oder anderen Würfelspielchen, bei dem Sarah abermals ihre Stärken ausspielten konnte und die Frage geklärt wurde, wieso Stolle aus dem BVB-Podcast-Team geflogen ist. Dieser Herr Stolle offenbarte uns doch tatsächlich, dass er a) noch nie geschockt hat und b) noch nie ein Hansa getrunken hat. Ein Wunder, dass sich überhaupt noch Menschen mit ihm umgeben… 😉 Ansonsten endete der Abend natürlich im Suff und Sterne guckend am Borsigplatz.

Mit wenigen Stunden Schlaf und leicht angekatert ging es am nächsten morgen für einen kleinen Trupp der Zone zum Westfalenstadion, wo ab 09 Uhr die Choreo von TU und den Jubos final vorbereitet werden sollte. Wochenlange Arbeit wurde wieder hinein gesteckt und insgesamt gab die Choreo ein gutes, wenn auch kein perfektes Bild ab.

Leider gab es einen kleinen Riss in der Befestigung der Spieler und ausgerechnet Dedes Kopf fiel etwas in sich zusammen. Zudem trauerten alle Borussen um Jockel Bracht, einen Meister der Jahre 56,57,63. Dass durch die Schweigeminute auch der Zeitplan der Choreo durcheinander geriet ist natürlich total nebensächlich, aber doch zusätzlich schade. Aber die grundsätzliche Botschaft dürfte jeden erreicht haben: Die geilste, beste und überzeugendste Mannschaft seit vielen Jahren kommt aus Dortmund und ist der verdiente Meister 2011!

Nachdem die Choreo dann weggeräumt war und ich am Fernseher schon den ersten verschossenen Elfmeter miterlebte, gab es auf der Tribüne ein freudiges Wiedersehen. Der verlorene Sohn Horti war wieder da! Zwar hatte er bei weitem nicht genug Platz für uns freigehalten, aber das sei ihm ausnahmweise verziehen. Ansonsten passierte erstmal nichts weltbewegendes bis zum Beginn der 2. Halbzeit. Dann war plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes Feuer unterm Dach! Zunächst brannte es auf der Süd. Einige Rauchtöpfe, Bengalen und Bresslauer gingen hoch und erzeugten ein zweifellos geiles Bild. Ob dies aber auf einer Tribüne, auf der noch allerhand Choreokram rumfliegt zu vertreten ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Aktion erntete auch höhrbare Pfiffe von Teilen der Südtribüne. Wenige Minuten später machte der Gast aus Frankfurt das 0:1 und der Feuerteufel war auch im Gästeblock zugegen. Sekunden nach dem Tor gingen auch hier diverse Pyroklamotten hoch und Frankfurt zeigte eine Spruchband „Deutscher Randalemeister 2011“. Nette Aktion. Es war aber auch fast das einzige mal, dass der Gästeanhang groß in Aktion trat.

Diesen feurigen Minuten folgte nun die Aufholjagd der Borussia. In der 68. und 72. Minute wurde das Spiel gedreht und die SGE faktisch in die zweite Liga geschossen. Wieso sich aber nicht wenige Borussen über die Treffer von Wolfsburg, dem direkten Eintracht-Konkurenten, freuten blieb jedoch wohl nicht nur mir ein Rätsel. Klar ist die Eintracht mitunter durchaus kacke, aber so Vereine wie VfL Wolfsburg verdienen die Bundesliga sicherlich weniger als die Frankfurter…

Im Anschluss verschoss (ausgerechnet) Dede noch einen weiteren Elfmeter und Barrios besiegelte in der 90. Minute den Sieg mit dem treffer zum 3:1. Danach folgte, wie schon im Spiel gegen Nürnberg, ein versuchter Platzsturm. Diesmal wurde aber schon während des Spiels ein Teilstück des Zauns bearbeitet und nach dem Abpfiff, wie ein Geragentor hochgeklappt. Bis zur Schalenübergabe gegen 17:45Uhr hielt die erste Ordnerkette vor dem Spielfeld dann noch, danach brachen aber erstmal alle Dämme. Ich hätte zwar 0,0 Bock darauf mich an so einem Tag minutenlang an den Ordnern aufzureiben, aber ein Platzsturm gehört auch für mich irgendwie zu den Meisterschaften.

Als das Fussballerische dann abgearbeitet war, ging es weiter zum nächsten Punkt des Wochenendes: Auch mal Feiern! Ich hatte vom BVB, für meine überragenden Dienste im Borusseum , 2 Karten für die Mitarbeiterfeier bekommen und da ich ja durchaus als Freund von Gratisgeschichten bin, wollte ich da zumindest für 2-3 Stunden vorbei. „Kurz einen Happen essen und ein Gläschen trinken…“ Also wurde Suddi eingepackt und es ging in den Westfalenpark, während der zahlreich vertretene Rest der Zone es sich im Westpark und Nordstadt gemütlich machte. Blöderweise wurde die Party dann doch spaßiger als gedacht und aus den 2-3 Stunden wurde mal so gar nichts! Im Seepavilion des Westfalenparks versammelten sich ein paar sportlich chice Getränkeliebhaber, die fortan ihr Spanferkel mit einigen Bieren und Schnäpsen runterspülten. Draussen riss Bruno „Günna“ Knust Witze am laufenden Band, Helmut Zerlett klimperte am Keyboard, ein Udo Jürgens-Verschnitt tat selbiges am Klavier und die anwesenden Greenkeeper lieferten sich mit der Hand voll TUler einen kleinen Gesangsbattle. Der recht gelungene Abend endete schlußendlich damit, dass ich tanzte (!!) und mit Suddi gegen halb 7 ein Taxi bestellte. Uff, guter Abend!

Und am Sonntag sollte es gegen Mittag schon wieder weiter gehen. Der Meisterkonvoi rollte durch die Stadt und wurde konsequent umgangen. Zunächst ging es auf ein Katerfrühstück in das BVB-Gründerhaus, in dem sich heute eine Pommesbude befindet und nach 2-3 Hansa nahmen wir Kurs auf die Lenz-Stube, wo der restliche Tag verlebt werden sollte. Und was soll ich sagen? Es war einfach absolut rund! Am Beamer verfolgte man die Bilder vom Umzug durch Dortmund (und musste sich nicht zwigend Nena und andere Kreisch-Weiber antun), vor den Fenstern zogen schwarzgelbe Karavenen entlang und drinnen spielten sich herrlichste Szenen ab. Bilder, die wie viele in den letzten Wochen, für immer im Gedächtnis bleiben und einfach unbeschreiblich sind. Die pure Freude, die pure Extase,der pure Wahnsinn, das pure Leben! Solche Momente machen alle Schmerzen, die uns der BVB in all den Jahren bereitete, vergessen und in Hoffnung auf weitere Momente dieser Art, wird man sein Leben lang dem Ballspielverein treu bleiben. Echte Liebe!

Gegen 23-24Uhr waren bei mir jedoch sämtliche Kräfte verfeiert, versoffen, vertanzt, versungen, so dass ich die Notbremse ziehen musste und mich in mein Bett schleppte. So endete ein Wahnsinnswochenende. Wunderschön! Danke BVB!

Auf zu neuen Ufern

Veröffentlicht: 18. April 2011 von juetty in Profis

Darauf ein:

(Zahlreiche berichte folgen ab bald)

Es ist der zweite Sonntag im Monat und das bedeutet bei uns daheim akuten Gluckenalarm! Meine Bessere Hälfte hat wieder einmal eine Hand voll Frauen eingeladen (vom verbreiteten Geräuschpegel könnten es auch 20-30 sein) und zelebriert mit denen den Monatlichen Weiberalarm. Also heißt es für mich reißaus zu nehmen ich schau mal in meiner Kneipe vorbei:  Jüttys Kleine Bierkutsche – Das Teil habe ich irgendwann vor 12 Jahren mal nach meinem Lottogewinn gekauft, etwas vergrößert und schön hergerichtet, aber mittlerweile sieht der Laden auch wieder so aus, wie ich Ihn Anfang des Jahrtausends kennengelernt habe: Leicht runter gekommen, aber doch irgendwie cool.

Naja, hier kann man sich immernoch gut den Abend vertreiben. 1-2 Jungs von früher schauen noch regelmäßig vorbei und wenn die mal nicht da sind, stolpert schon früher oder später irgendjemand rein, mit dem man ein Bierchen trinken könnte. Heute ist aber eher tote Hose. Nur 6 Suffköppe sitzen in dem Laden. 5 davon am Tresen und einer pennt auf der Bank. Trinken will von denen scheinbar keiner mehr was. 21:47 Uhr und schon sind sämtlich Lampen nicht nur an, sondern quasi ausgebrannt. Weicheier! Also schicke ich meinen Tresenmeister nach Hause und warte die paar Minuten bis der Laden leer ist, noch selber hinter der Theke. Als ich kurze Zeit später den einzig verbliebenen Gast verbliebenen Gast aufwecken und rausschmeißen will, bimmelt doch noch einmal die Türglocke. Palim-Palim. Sohnemann Gianluca steht mit 4 seiner Kollegen in der Tür. Auch die sind leicht angeheitert, scheinen aber noch ein-zwei Export vertragen zu können.

Die Jungs kommen gerade vom Auswärtsspiel der Borussia in Augsburg und haben ein breites grinsen im Gesicht. Borussia hat gewonnen und es sieht so aus, als könne man nach 8 Jahren unterklassigem Fussball wieder in die Bundesliga aufsteigen. Harte Zeiten wurden beim BVB durchlebt, seitdem Martin Kind, der ehemalige Präsident von Hannover 96 die 50+1 Regel gerichtlich gekippt hat. Es müsste so 2013 oder 2014 gewesen sein, als diese Regel, die Investorntum untersagte, vor Gericht nicht bestehen konnte und M. Kind seinen vermeintlichen Erfolg feierte. Danach zogen es nach und nach mehr Vereine in Betracht externen Leuten bzw. Firmen das Sagen zu verkaufen. Zunächst waren es die eher kleiner Clubs, die diese Option wahrnahmen. 2014 z.B. Fürth, Freiburg, Paderborn, 1860 München, Cottbus, Hannover, Oberhausen und Duisburg. Und diese spielten mit den Investorengelder, die sie durch Umbennenungen in beispielsweise FC Coca Cola Freiburg bekamen, zwar eine größere Rolle aber der große Schock blieb vorerst aus. Erst als Red Bull Leipzig 2017 in die Bundesliga aufstieg und sofort 2 mal Meister wurde, kam es zu den folgenschwersten Veränderungen. Angefangen mit Bayern München zogen immer mehr Namhafte Vereine hinterher. Hertha BSC, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, Mönchengladbach, der Nürnberger Glubb, VfB Stuttgart usw. In der Bundesliga wurde fortan ein wahnsinniges Wettrüsten betrieben. Die beste Fussballliga der Welt lockte viele Konzerne und Einzelpersonen an, die unsummen investierten. Aber wenn der sportliche Erfolg da war, lohnte es sich sogar. 200 Millionen reinstecken, 300 Millionen durch sportlichen Erfolg bzw. des Werbewirksamen Auftreten der Mannschaft wieder rein holen.

Bei den Vereinen aus Köln, Gelsenkirchen, Hamburg und Dortmund haben sich die Mitglieder zwar zwar Jahrelang gegen diese Machenschaften gewehrt -auch ich war damals noch sehr aktiv- aber aufgrund der Perspektivlosigkeit der Vereine haben wir den Kampf verloren.  Um dem Wettrüsten Einhalt zu gebieten, gabe es ab 2024 eine Grenze, bis zu der die Vereine investieren durften. Gebessert hat sich jedoch nur wenig. Die 2014 aufgestellten Investorenregeln (man muss seinen Club mind. 10 Jahre lang halten, Kartenpreise stabil halten, das Vereinslogo nicht ändern etc.) wurden in dem Zug ebenfalls gekippt und von nun an hatte man eine wirkliche Heuschreckenplage in der Bundesliga. Nun wechselten die Besitzer ostmals schon jährlich und versuchten das maximale aus den Vereinen heraus zu holen. Kartenpreise stiegen aufs Maximum, Stehplätze wurden abgeschaft, fast jeder Verein warb in seinem Logo für irgendeine Firma usw.

Gerade den BVB, der trotz fehlender Erfolge, immernoch einen großen Namen hatte, traf es in dieser Phase hart. Es wurde einfach alles zu Geld gemacht was ging. Das war der Punkt, an dem ich den Verein verlassen habe. August 2024 – mit der schlimmste Monat meines Lebens! 2029 war der Verein dann so kaputt, dass er in die Insovenz ging und in die 4. Liga musste. Zwar immernoch etwas traurig, aber rückblickend betrachtet ein gutes Ereignis für Borussia. Viele Fans strebten einen Rückkauf der Borussia an und da Borussia nicht mehr viel Wert war, geland dies sogar 2031. Seitdem ist der Verein wieder Mitgliederbestimmt und kämpft sich langsam nach oben. 2032 Aufstieg in Liga 3, 2034 Aufstieg in Liga 2 und jetzt ist sieht es so aus, als könne der BVB zurückkehren in die Bundesliga.

Borussia bereitet wieder Freude, wie ich sehr genau an den glühenden Augen der 5 Halbstarken vor mir beobachten kann. Stolz berichten Sie, dass heute fast 700 Borussen um 11 uhr beim Spiel in Augsburg waren. Es gab Zeiten, da hätte ich darüber müde gelächelt, aber heute sind 700 Mann wirklich schon sehr stark für ein Zweitligaspiel. Das hat es lange nicht mehr gegeben. So trinken wir zusammen glücklich noch ein paar Bierchen und wie immer bei solchen Gelegenheiten, kommt Schmiddy, der vorlauteste Kollege von Gianluca, mit der üblichen Bitte um die Ecke: „Jütty, erzähl uns von 2011!“ Also schwelge ich wieder in Erinnerungen, an die wohl größte Borussenmannschaft aller Zeiten. Ich erzähle von dem jüngsten Deutsche Meister aller Zeiten, vom geilsten Klopp der Welt, vom 80720 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion, von 10.000 Auswärtsfans, vom Derbysieg in GE, den ich verpasste, von den wohl wichtigsten Minuten der Meisterschaft „… plötzlich führt Hannover bei uns 0:1 – ein jeder weiß, dass es nun nochmal verdammt eng werden kann und dann…“ „…fliegt beinah das Dach vom Stadion ab und Spieler und Fans schenken Hannover 4 Dinger in 30 Minuten ein“ weiß Schmiddy zu vervollständigen, ich erzähle von Dede, von seiner Liebe zum Verein und seinem traurigen Abschied und wie wir in Gladbach vor 25.000 Dortmundern, das Ding so gut wie klar machten und von der dann folgende geilsten Feier des Jahrzehnts. Das waren Zeiten!

Nach diesem halbstündigen Monolog schiebt mir Felix ein Karte zu. Es steht drauf:

17.April.2037

Westfalenstadion

2. Bundesliga

BV Borussia Dortmund – Hannover sexmitneunzig.com SV

Block Drölf

Anstoß 13:15Uhr

Joa, wieso eigentlich nicht?

BV Borussia – FSV Mainz 05

Veröffentlicht: 21. März 2011 von juetty in Profis
Schlagwörter:, , , , ,

Endlich wieder BVB! Die letzten 2 Bundesligaspiele hatte ich ja bekanntlich nicht besuchen können und so war die Vorfreude am Samstag doch etwas größer als sonst üblich. Zusammen mit Pudding, Heiko und Achim ging es mit dem Zug von Reken aus nach Dortmund, wo wir zum einen den Herrn Suddenberger aufgabelten und uns noch etwas von den Nachmittagsspielen anguckten, ehe es zum Westfalnstadion ging.

Das Spiel begann dann wie man es sich erhofft hatte. Schon nach 8 Minuten gelang Hummels die Führung und 10 Minuten später hatte Sahin, per Elfmeter, schon das 2:0 auf dem Fuss. Allerdings vergab er den Elfmeter und damit wohl auch eine Art Vorentscheidung. In der Folgezeit blieb der BVB zwar weitesgehend das spielbestimmende Team, die sonst massenhaft vorhandenen Chancen blieben eher mangelwahre. „Taktisch geprägtes Spiel“ nennen es die Fachleute wohl. Kurz vor Abpfiff konnten die Mainzer dann leider noch einen viel diskutieren Angriff starten und zum 1:1 Endtstand verwandeln. Subotic hatte während dieses Angriffs mit Eiersalat zu kämpfen und konnte demnach nicht ins Spiel eingreifen, was viele Borussen dazu veranlasste von den Mainzern zu erwarten, dass diese den Ball ins Aus spielen sollten. Aber das taten sie nicht, sondern nutzen die Lücke in der Abwehr zum erfolgreichen Torschuss. Naja, passiert… Ich persönlich habe da schon ganz andere Aktionen gesehen und fand es an sich nicht sooo dramtisch.

Zum kollektiven Ausrasten hat uns jedoch der Mainzer Keeper Wetklo gebracht. Ich hatte es Suddi schon vor der Partie gesagt gehabt und konnte mich später bestätigt fühlen: Ein ehemaliger Kommilitone aus GE-Buer hatte mich vor Jahren schonmal auf Wetklo hingewiesen. Schwerst Königblau soll er sein und nachdem was Samstag abging, dürfte da einiges dran sein. Er gab sich nach dem Ausgleich einem Affentanz hin, jubelte euphorisch in Richtung Süd und zeigte an, dass er seine blaue Trikotfarbe toll fand.  Damit steht dann bei vielen Borussen wieder ein Keeper mehr auf der Hassliste…

Und nun noch ein paar Worte zur Stimmung: Der Gast aus Mainz, der normal über keinen sehr großen Auswärtsmob verfügt,kam mit ca. 7000 Mann angereist. Schon etwas verrückt, wenn man bedenkt, dass bei deren Derbies gegen Lautern und FFM nur ca. 3000 Fans mitreisten. Ein großer Teil der 7000 Leuten scheint aus Klopp-Touristen zu bestehen und dem entsprechend laut war es auch im Gästebereich. Ich habe nicht einmal irgendwas gehört und Bewegung sah man auch nur in kleineren Bereichen des Stehplatzblocks. Ziemlich mieser Auftritt, vor allem wenn man ihn im Verhältnis Masse zu Klasse betrachtet.

Aber der letzte Satz könnte auch die heimische Südtribüne an diesem Tag umschreiben. Es ging nicht so sonderlich viel. Bekannterweise gab es zum letzten Heimspiel hin eine Veränderung an der Soundanlage, die nicht mehr mittig in Block Drölf steht, sondern nun einmal in Block 12 und einmal in Block 13. Damit wird nun auch unseren Stammplatz etwas mehr beschallt und mir speziell in der 1. Halbzeit einige Nerven gekostet hat. Wolle war nämlich nach einer Pause wieder zurück auf dem Vorsängerposten und zeigte leider wie mächtig diese Soundanlage doch sein kann. Zwar ist Wolle ein super Vorsänger und ich freue mich über sein Comeback, jedoch schien es so, als sei sein Taktgefühl nach dieser Pause noch nicht wieder bei 100% angelangt. Oftmals waren die Gesänge aus der Anlage leicht versetzt zu unserem Gesangtstempo und fühlten sich dadurch in etwa so wie ein Schlag in die Fresse an. Alle paar Minuten wurde man beim Singen aus dem Takt gebracht, was nicht wirklich den Spaßfaktor erhöhte.  Aber das wird sich sicherlich bald wieder geben und macht auch deutlich, dass der Job des Vorsängers doch nicht so einfach ist, wie manchmal vermutet wird. In der Zwoten Halbzeit wurde es von der Stimmung und vom Spaß her jedoch besser und ich glaube die neue Soundanlage kann sich nach ein paar Spielen als sehr vorteilhaft erweisen.Insgesamt war es aber sicherlich einer der schlechteren Auftritte der letzten 2 Jahre.

Und sonst? Der Vorsprung beträgt nun durch den Verlust der 2 Punkte „nur“ noch 7 Punkte. Somit hat Leverkusen den Vorsprung nach 10 Spielen in der Rückrunde um 3 Punkte verkürzen können. Also noch kein wirklicher Grund zur Panik und zur Weltuntergangsstimmung, die man mancher Orts wahrnehmen kann.